Die ESTOL-Fugenvergussmasse E eignet sich zum Verfüllen von Fugen bis 25 mm Breite auf allen Verkehrsflächen aus Beton und Asphalt. ESTOL-Fugenvergussmasse ist zum Abdichten von waagerechten und schwach geneigten Fugen und zur Aus-besserung von Asphaltbelägen geeignet. Scheinfugen an Betonfahrbahnen sowie Übergangskonstrucktionen im Hoch- und Tiefbau können mit dem Material ausgebildet werden.
Im Straßenbau zur Abdichtung von Rand- und Arbeitsfugen: Die vorbehandelte Fuge sollte nur bei trockenem Wetter vergossen werden. Folgende Punkte sind beim Verguss zu beachten:
1. Die zu vergießenden Fugen müssen eine Oberflächentemperatur von mind. + 5 °C haben.
2. Die Fuge muss staubfrei und trocken sein.
3. Der aufgebrachte Voranstrich muss abgetrocknet sein (Fingerprobe).
4. Die Vergussarbeiten sind mit geeigneten Vergussgeräten durchzuführen. In der Praxis haben sich schmale, rechteckige Vergusskannen mit großen Handbügeln und langgezogenem Ausguss bewährt.
5. Die Vergussmassen müssen beim Vergießen die vorgeschriebenen Temperaturen haben. Wird die Verarbeitungstemperatur stark unterschritten, leidet das Gießvermögen und die Massen füllen die zu vergießenden Fugen nicht voll aus. Es besteht die Gefahr der Hohlraumbildung, die dann unter dem rollenden Verkehr ein Nachsacken des Vergusses zur Folge hat (Eindringen von Wasser in den Unterbau).
6. Auch der schon erkaltete Rest aus den Vergusskannen sollte nicht mehr vergossen werden (Hohlraumbildung im Verguss).
7.Da nach Erkalten bei allen Vergussmassen eine Volumenminderung eintritt, sollte das Vergießen in zwei Arbeitsgängen erfolgen. Unmittelbar nach Erkalten des ersten Vergusses ist der Nachguss anzuschließen, wobei die Arbeitsfolge so einzurichten ist, dass der Nachverguss auf die noch glänzende, saubere Oberfläche des Vorvergusses aufgetragen wird. Auch beim Nachverguss ist darauf zu achten, dass die Verarbeitungstemperatur nicht unterschritten wird, damit die homogene Verschmelzung gewährleistet bleibt.
8. Die heiß verarbeitbaren Fugenmassen sind bei Verkehrsflächen aus Beton so zu vergießen, dass sich eine wannenförmige Vertiefung von mind. 1mm oder höchstens 6 mm unterhalb der Fahrbahnoberfläche bildet. Bei nicht abgefasten Fugen ist Überverguss zu vermeiden (gem. ZTV FugStB 01 Punkt 2.5.3.. Einbringen heiß verarbeitbarer Fugenmassen).
Die Fuge ist mit Pressluft sauber auszublasen oder mit einer Bürstenmaschine zu reinigen, wobei auf eine räumliche Trennung zwischen den Reinigungs und Vergussarbeiten geachtet werden muss. Um die nach Normenvorschrift geforderte Haftfestigkeit der Vergussmasse an den Wandungen zu erreichen, ist die zu vergießende Fuge bis zur Oberkante mit dem entsprechenden Voranstrich zu behandeln.
Es ist zu empfehlen, auf beiden Seiten einen Streifen von 1 cm Breite auf der Fahrbahn mitzustreichen (Haftung bis zur Kante). Der Voranstrich hat die Aufgabe, den an allen Fugen haftenden Staub zu binden und eine Haftschicht zu bilden, die sich mit der eingebrachten Vergussmasse innig verbindet und so eine Verankerung zum Untergrund gewährleistet. Bei nachgeschnittenen Fugen und Rissen ist dies ebenso zu empfehlen, eine Vorbehandlung der nachgeschnittenen Fugen und Risse durch eine Heißluftlanze macht dies nicht mehr erforderlich.
ESTOL Fugenvergussmasse E ist in einem Rührwerk, thermostatischgesteuerten Brenner und Thermometer ausgerüsteten Schmelzkessel langsam auf die Verarbeitungstemperatur aufzuschmelzen. Nicht geeignet sind Kocher, die keine mechanischen Rührer haben.
Bei einfachen Bitumen Schmelzkesseln dieser Art besteht die Gefahr der Überhitzung der Masse mit der Folge, dass die zur Stabilisierung und Vergütung der Produkte beigefügten Polymere und Füllstoffe absinken oder zerstört werden.
Das Aufschmelzen der Vergussmasse soll nur in vorher gesäuberten, d.h. in von festgebrannten Rückständen befreiten Kochern vorgenommen werden.